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Schreiben+Publizieren

Alte und neue Freunde

Schreibfreunde

Regelmäßig kehre ich zu guten Freunden und Bekannten zurück, die mich im Schreiben und Publizieren unterstützen. Diesmal meine ich nicht Karo, die eine hervorragende Sprachlektorin ist, oder Jan, Cord, Sandra, Claudia, Robert und viele andere, die als Fachlektoren und Kollegen meine Texte durcharbeiten.

Es sind Bücher, Artikel, Websites und Blogs, die mich zum Teil schon seit Jahren begleiten, und jedes Jahr kommen neue hinzu. Am längsten kenne ich, glaube ich, Umberto Eco. Mein großer Dank gilt Michael, der es ermöglicht hat, das Umberto "Wie man ein wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt ..." signiert hat. Das Buch hatte zu diesem Zeitpunkt schon sehr viele Eselsohren. Im BookBook (TM) sind das Bookmarks.

In den letzten Tagen und Abenden war eines dieser Bücher Natalie Goldberg's "Schreiben in Cafés" ("Writing down the Bones"). Die genauen bibliographischen Angaben und weitere Favoriten zum Thema Schreiben+Publizieren finden Sie in den Ressourcen.

Natalie ist Buddhistin. Sie reflktiert in ihrem Buch auf so schöne ganzheitliche und liebevolle Art über das Schreiben und das Leben überhaupt, dass ich die Kernbotschaften, die ich bei diesem erneuten Lesen für mich erkenne, nicht einfach nur in meinen Notizen aufnehmen möchte. Im Buch heißt es unter anderem (ich zitiere nicht immer wörtlich und ich mache auch keine Seitenangabe)

Wenn du eine Arbeit tust, tue sie so gut du kannst und sei liebevoll...
... Ich wünsche mir oft, dass Menschen das zur Zeit sehr sich Umlauf befindende Wort der Achtsamkeit, das fast schon wieder abgenutzt ist, vielleicht auch einfach mal durch liebevoll ersetzen. Oder dürfen wir das in unserer Kultur nicht? Dazu finden Sie Interessantes in Edward T Hall's "Beyond Culture".

Freiheit bedeutet nicht, tun zu können, was man will, sondern zu wissen, wer man ist und was man auf dieser Welt tun sollte ...
... zum Beispiel Sachbücher schreiben, Seminare dazu machen und das Gelernte und Gelehrte in der Praxis anwenden, unter anderem als Coach.

Das Thema, das einen nicht mehr loslässt, anpacken und pflegen ...
... ich schreibe über Fragen, Sehen, Zuhören, Staunen, Lernen, über Wertschätzung, Respekt und Demut in der Arbeitswelt aus den Perspektiven Coach, Berater, Unternehmer, Führungskraft, Mitarbeiter, Auftraggeber, Kunde, Klient, Studierender, Lehrender und Wissenschaftler. Ich hoffe, es wird auch deutlich.

Schreiben besteht zu neunzig Prozent aus Zuhören ...
... wie Beraten, Coachen und Lehren.

Wer ein guter Autor sein will, muss viel lesen, gut und genau zuhören und sehr viel schreiben ...
... Vielleicht beantwortet ja das die Frage vieler Kollegen und Freunde, wann und wie ich es hinbekomme, so viel zu schreiben (darum habe ich den Blog in Jahrgänge aufgeteilt, die Liste ist nun nicht mehr so lang). Nicht wann und wie ist wichtig, sondern es ist einfach so. Ich muss schreiben, weil ich mir keine schönere Arbeit vorstellen kann. In meinen Augen schreibe ich noch nicht einmal viel.

Wenn man gute Bücher liest, entstehen aus der eigenen Arbeit auch gute Bücher ...
... Zumindest steigt die Wahrscheinlichkeit. Meine Vorbilder sind Tom DeMarco, Erward T. Hall, Karl Wiegers, Stuart Crainer, Jim Collins, Paul Watzlawick und Ernest Hemingway. Warum ist eigentlich keine Frau dabei? Werde ich weiter drüber nachdenken.

Schreiben Sie in der Art und über das Thema, wie Sie es sich wünschen. Sie lernen es beim Schreiben ...
... Schon im Medizinstudium habe ich mit Vorliebe amerikanische Lehrbücher verwendet. Das, was seit Jahrzehnten im angloamerikanischen Raum normal ist, findet zunehmend auch im deutschsprachigen Raum Verbreitung und ich will es auch: Bücher schreiben, die fundiert, praxisbezogen und humorvoll sind, und interessante Geschichten erzählen. Kurz, mit denen es Freude macht, etwas zu lernen oder nachzuschlagen.

Natürlich stellt Natalie in den zahlreichen Übungen ihres Buches die Frage: Warum schreiben Sie?
... Natalie sagt in ihrem Buch, dass Autoren zunächst einmal für sich selbst schreiben, aber natürlich nicht nur. Dem schließe ich mich an, ausführlich im Blog vom 2.8.2014.
Ich schreibe, weil ich verstehen will, weil ich andere teilhaben lassen will und weil es der beste Trip ist, den ich kenne. Es gibt natürlich noch ein paar andere "beste", drogenfreie Trips. Dazu zählt bei mir unter anderem das Langstreckenschwimmen. Sie kennen wahrscheinlich auch das wunderbare Gefühl, wenn man in einen Flow kommt. Sie versenken sich völlig in etwas, wachen auf und merken, das war gut. Manchmal merken Sie es schon währenddessen.

Einer der vielen guten Tipps von Natalie lautet, zu lernen, über das Alltägliche zu schreiben mit Liebe zum Detail. Sie empfiehlt, eine Liste anzulegen, damit man stets ein Thema parat hat ...
... Bei mir ist es eine Liste mit Themen, über die ich im Blog und in meinem Büchern schreiben will. Einige Themen liegen schon länger dort, denn es kommen immer neue dazu. Wie der heutige, nachdem ich gestern Natalies Buch zu Ende gelesen hatte.

Manchmal ist Schreiben zu einem Thema auch das Ausweichen vor einer anderen Schreibaufgabe. Mein derzeitiges Buchprojekt ist von der Sprachlektorin zurück. Genug im Blog vergnügt. Nun heißt es also, den Buchtext polieren.

Christa Weßel - Mittwoch, 13. Januar 2016

Die hier erwähnten Autoren und Quellen finden Sie in den Ressourcen zu Schreiben+Publzieren.

 

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