
Eigentlich sollte mensch annehmen können, dass dazu bereits Vieles gesagt und geschrieben ist. Dass Menschen wissen, wie sie mit digitalen Medien, Geräten, Anwendungen und insbesondere social
media and smart phones umgehen sollten.
Dem ist nicht so, wie ich insbesondere im klinischen Alltag und auch außerhalb im Gespräch mit Menschen aller Altersgruppen erfahre. Daten, Zahlen, Fakten und Hintergründe zur Beeinträchtigung
der Lebensqualität und zur Prävention und Therapie finden Sie in der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur und einen Einstieg bei Wikipedia, beispielsweise auf Deutsch und
auf Englisch.
Es folgt das, worum mich kürzlich eine Klientin bat: Schreiben Sie doch einfach mal auf, wie das geht, so aus Ihrer Erfahrung. Meine spontane Antwort lautete: Habe ich, vor einigen Jahren im Buch
Werkzeuge, Kapitel "Web 2.0 und Social Media".
Kurz und knapp, vier DIN-A5 Seiten. Ausführlicher und mit Hintergründen geht das Buch Sozioinformatik darauf ein. Aus dem Inhaltsverzeichnis nehme ich einige Punkte, die für mich den Alltag und das souveräne
Umgehen mit digitalen Medien ausmachen. Und damit das gesund bleiben oder auch werden.
Identität: Wer bin ich?
Wie erlebe ich mich selbst? In der analogen, also körperlichen Welt. Und in der digitalen. Wie trete ich auf? Was möchte ich von mir preisgeben? Wie viel Zeit möchte ich mit einem Smartphone
und/oder einem anderen Computer verbringen?
Souveränität: digital und analog
Wie fit bin ich in der Anwendung von digitalen Medien? Und zwar in der Hard- und in der Software (in Teilen auch "App" genannt). Weiß ich, wo der Aus-Knopf ist? So es ihn gibt. Weiß ich, wie ich
trotzdem ausstellen kann? Wie sicher bin ich im Umgang mit meinen Daten und denen anderer? Wie überlegt gehe ich mit Informationen um, die mir digital oder auch persönlich gegeben
werden?
Leben 4.0: Mehr als das Internet of Things
Wie viel und welche meiner täglichen und auch besonderen Entscheidungen will ich mir von Maschinen abnehmen lassen? Anmerkung: In der Informatik ist für uns alles "Maschine", das kein Lebewesen
oder anderes aus der Natur ist.
Und was ist mit Künstlicher Intelligenz (KI)? Darauf gehe ich im Buch von 2021 nur kurz ein, und zwar im Kapitel "Geschichte: Mathematik und vieles mehr". Den Begriff artificial intelligence
prägte John McCarthy 1955/1956. In Forschung und Entwicklung ist sie also seit siebzig Jahren und mehr Thema. Es geht um Entscheidungsungterstützung und die Generierung von Wissen. Anwendung
findet sie seit Jahrzehnten. In der Medizin kenne ich dies persönlich seit 35 Jahren in immer ausgefeilterer Form. Und möchte nicht ohne sein.
Worauf ich verzichten kann, sind fake news, fake Texte von Studierenden, Wissenschaftlern und anderen Autoren, Manipulationen der Meinung von Einzelnen, Einigen, Vielen. Und auf
Leichtgläubigkeit. Wenn Menschen sagen: das habe ich im Internet gelesen. Und meinen dabei oftmals auch Social Media.
Zu Studierenden habe ich zum Beispiel im
vergangenen Sommer gesagt: legen Sie offen, wenn Sie KI-Tools benutzen, und benutzen Sie sie klug. Nichts ist so peinlich wie ein schlechter KI-generierter Text. Ob Sie Ihr Thema tatsächlich
beherrschen, werden wir auf die einzige Art herausfinden, die uns im Zeitalter der KI derzeit bleibt. Wir sprechen miteinander, persönlich, in einem Raum.
Kehren wir zurück zu den Fragen der Klientin: Wie kann ich mich digital souverän verhalten? Wie komme ich weg von meiner subjektiv empfundenen Abhängigkeit, von meiner Unsicherheit, von meinen
Ängsten?
Dazu gibt es zahlreiche Tipps, auch im Internet. Womit ich persönlich gut fahre, ist Folgendes:
- ein dumbphone: es dient als Telefon, für sms, Fotos und Terminkalender.
- die Kiste bleibt kalt: außerhalb meiner Arbeit in der Klinik fahre ich den Rechner nur hoch und gehe online, wenn ich recherchieren, schreiben, e-mails empfangen und schreiben und einigen Bürokram online erledigen will. Dazu zählt auch das Organisieren von Reisen und das Bestellen von Fachliteratur. Andere Literatur gibt es in Bibliotheken, Buchhandlungen und Bücherschränken. Und hin und wieder gibt es ein Streaming von Serien (bei ARD und ZDF).
- und es gibt Kino: in der Stadt. Oder auch auf dem Rechner, es haben sich einige DVDs angesammelt.
- Digital social media: zwei. Researchgate und Linkedin. Beides ungefähr einmal in der Woche über's Jahr betrachtet.
Mein soziales Medium ist vor allem der persönliche Kontakt, ergänzt von Telefon, sms und e-mail. Sehr entspannt. Mein Lieblingsfilm: Das Dschungelbuch (Wolfgang „Woolie“ Reitherman, USA 1967) mit
Balous "Gemütlichkeit" - https://www.youtube.com/watch?v=v_EWWyJfgPc .
Der Panda hier im Blog ist Knut. Er ist Chef, siehe Menschen, Kapitel Leadership.
Als ich heute noch mal Balou lauschte, kam gleich ein weiterer Favorit: Mahnah Mahnah Song | Sesamstraße | NDR - https://www.youtube.com/watch?v=01v9wALJ19w
Viel Spaß damit.
Christa Weßel - Samstag, 04 Oktober 2025
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