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Man kann sich nicht nicht entwickeln

... Rollen und Beiträge der IT zur Organisationsentwicklung

Gestern hatte ich Gelegenheit, dies mit CIOs verschiedener Unternehmen im Rahmen meines Vortrages bei der RKW Hessen zu reflektieren: welche Möglichkeiten stehen CIOs und ihren Mitarbeitern zur Verfügung, die Entwicklung ihrer Firma nachhaltig und aktiv mit zu gestalten.

Auslöser für diesen Vortrag war im September die Frage eines CIOs gewesen: Was haben Organisationsentwicklung und IT mit einander zu tun? Was bedeutet das für uns [CIOs]? Wie gehe ich mit den Menschen um? Meine spontane Antwort lautete: Man kann sich nicht nicht entwickeln.

"Man kann sich nicht nicht entwickeln" ist angelehnt an das erste der fünf Axiome von Paul Watzlawick's Kommunikationstheorie: "Man kann nicht nicht kommunizieren." In Organisationen bedeutet dies, dass jegliche Entwicklung in mehr oder weniger umfassenden Maß von der Informations- und Kommunikationstechnologie beeinflusst wird und vice versa diese beeinflusst. Eine geplante, strukturierte, nachvollziehbare und gleichzeitig flexible Organisationsentwicklung geht von den Menschen und den Prozessen aus. Sie fragt nach den Bedürfnissen, die es zu berücksichtigen gilt. Die Experten der IKT leisten dabei einen wichtigen Beitrag: sie schneiden die Technik auf die Menschen zu - und nicht etwa umgekehrt.

 

Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Menschen aller Fachbereiche der Organisation - und dies möglichst orientiert an den (Kern)Prozessen. Dazu gilt es, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln als Grundlage für Verstehen, Vertrauen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

 

Sekundär ist dabei, von wem der Anstoß ausgeht, sei es aus dem IT-Bereich, aus den Fachbereichen oder von der Organisationsleitung. Wichtig ist, dass diese Entwicklungen von der Organisationsleitung getragen, vertreten und mit ihrer Hilfe in der Organisation transparent kommuniziert werden. Stichwort: die Menschen ins Boot holen. (Artikel zum Vortrag mit weiterführender Literatur)

 

In unserem Gespräch setzten wir uns auch mit der Frage auseinander: Wie gehen wir [Ältere] mit den jungen Digital Natives um? Was können wir tun, damit ihr und unser Arbeiten, Lernen und Leben überhaupt von Nachhaltigkeit geprägt ist?

 

Wir Ältere tragen dabei eine große Verantwortung. Wir brauchen Geduld und Respekt vor den Fähigkeiten und der Andersartigkeit der "Jungen". Wir haben auch die Verantwortung, ihnen Wege aufzuzeigen, bspw. im Arbeitsalltag und dem Umgang mit Social Media: das Private darf das Berufliche nicht überdecken und umgekehrt.

 

Konkrete Ansatzpunkte sind: Aufklärungsarbeiten in Schulen und fundierte Personalgewinnung und Einarbeitungsprogramme in den Firmen, in denen neben Arbeitsabläufen und -Inhalten auch Firmenphilosophie und -Werte Thema sind. Auch hier geht es darum, diese Menschen ins Boot zu holen.

 

Christa Weßel - Mi. 23. November 2011

 

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