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Honorare für

Coaching, Consulting und Workshops? Lassen Sie uns - unter anderem - über Geld reden.

Die Vorbereitungen zum Workshop Shakespeare and Steve gewinnen an Tempo. Das brachte Ute, die mit mir diesen Workshop machen wird, und mich auch auf das Thema Honorare von Coaches und Teilnahmepreise für Workshops.

Dazu gibt es sowohl im arabischen Raum als auch in Europa eine Geschichte. Nossrat Pesseschkian erzählt in seinem Buch "Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der Positiven Psychotherapie" vom Mann, der einen Trecker reparierte. Ich habe sie auch als "Jan und der Kapitän" gehört.

 

Jan und der Kapitän

Ein Frachtschiff läuft an einem Samstag mit letzter Kraft in einen Hafen ein. Der Motor ist defekt. Der Kapitän will schon am nächsten Tag weiter. Termine drängen. Er fragt den Hafenmeister und auch Seeleute in der Hafenkneipe nach einem Mechaniker, der auch an einem Samstag die Reparatur machen kann. Sie nennen ihm Jan.
Jan kommt an Bord, betrachtet ausführlich den Motor, lauscht hier und da auf den Klang seines leisen Klopfens. Dann nimmt er einen Hammer, haut kräftig zu und der Motor arbeitet wieder.

"Das macht eintausendfünfzig Euro."
"Wie bitte? Für ein bisschen gucken und einmal kräftig klopfen?"
"Fünfzig Euro sind für das Klopfen. Eintausend sind für das Wissen, die richtige Stelle zu finden und über die richtige Art zu klopfen."

Menschen, die als Berater und Coaches arbeiten, haben in der Regel sehr aufwändige Ausbildungen gemacht, verfügen über einen reichen Schatz von Erfahrungen und stecken fortlaufend viel Zeit und auch Geld in ihre Weiterbildung, Reflexionen und Supervisionen. Außerdem engagieren sie sich in Lehre und Fortbildungen an Hochschulen. Diese Trias aus Lernen, Reflektieren und Lehren ist ein zentrales Merkmal guter Beratung und guten Coachings.

Berater und Coaches investieren also genauso wie Handwerker in ihren Betrieb und Ärzte in ihre Praxen. Hinter Tagessätzen stecken keine Stunden. Trotzdem sind sie ein gute Einheit, um mit Klienten und Kunden in Verhandlungen zu gehen - in einem gewissen Rahmen.

 

Für Beratungsprojekte

schätze ich es sehr, nicht Tagessätze zu verabreden, sondern das Projekt mit dem Auftraggeber zu skizzieren und dann ein Gesamthonorar zu vereinbaren.

Welchen Vorteil hat dies? Ich bezahle einen Gärtner nicht nach Stunden, sondern für einen Auftrag, wie Rasenmähen und Bäume zurückschneiden. In welcher Zeitspanne er dies macht, ist für mich nicht wichtig.

Beratungsprojekte erstrecken sich in der Regel über mehrere Wochen bis Monate mit einigen Terminen vor Ort. An diese Terminen finden Organisationsanalysen, Interviews, Workshops, Berichterstattungen und anderes statt. Dazwischen besteht auch Kontakt zum Klienten.

Wenn dieser weiß, dass ich nicht den Taxameter anstelle, wenn er eine zusätzliche Frage oder Information hat, die er mit mir besprechen möchte, ist der Austausch deutlich umfassender. Außerdem kann der Klient ganz anderes kalkulieren (vgl. BDU und Kuntz auf CIO).

 

Im Coaching

kommt es darauf an, wer mein Klient ist. Ein junger Wissenschaftler, der sich überlegt, warum, ob und wie er eine eigene Firma gründet, hat einen anderen finanziellen Hintergrund als ein erfolgreicher Firmeninhaber oder Vorstandsvorsitzender. Klient und ich stimmen also Ziel, Inhalt, Konzept, Umfang und Honorar des Coaching individuell ab (vgl. Coaching-Report).

 

Und Seminare und Workshops?

Hier greife ich auf die "guten alten Tagessätze" für die Kalkulation zurück. Laut einer Studie des Bund Deutscher Unternehmensberater (BDU) liegen die Tagessätze auf der Führungsebene (Inhaber, Geschäftsführer, Partner) bei Unternehmensberatungen mit einem Jahresumsatz unter 250.000 Euro zwischen 800 Euro bis 1.925 Euro. Für Senior- und Junior-Consultants sind es etwas geringere Sätze.

Zielgruppen von Shakespeare and Steve und meiner anderen Workshops sind Führungskräfte, Consultants, Coaches und solche, die es werden wollen.

Für "Shakespeare and Steve" kalkulieren wir wie folgt:
o Mindestens sechs Teilnehmer, maximal acht.
o Nebenkosten (Seminarraum und weitere Aufwände) 1500 Euro
o Honorar Dozenten mindestens 1200 Euro pro Tag
o Seminardauer zweieinhalb Tage
o insgesamt ergeben sich also 7500 Euro
o pro Teilnehmer sind dies also 1250 Euro zzgl. Umsatzsteuer.

Wenn Sie mögen, können Sie für den Workshop Die Elche sind los kalkulieren: mindestens sechs, maximal zwölf Teilnehmer; 2 Tage; eine Dozentin; Nebenkosten je nach Ort zwischen 500 und 1000 Euro.

Ich komme auf 570 Euro pro Teilnehmer. Also werde ich mal aktualisieren ...
... und wieder aktualisieren, wenn sich Art, Orte und Markt ändern.

PS: Die Moderation von Strategieworkshops des Topmanagements gehört zum Thema "Beratungsprojekte".

 

Christa Weßel - Freitag,  14. November 2014

 

Quellen [hinzugefügt am 17.01.2018]

Blogrubrik Organisationsentwicklung

 

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