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Check In - Check Out

... Reflexion, Feedback und Evaluation in Seminaren

Im Juli haben ein Kollege aus der Hochschullehre und ich darüber nachgedacht, wie wir eine Reflexion und Evaluation zur Güte unserer Lehre am Abschluss jeder einzelnen Veranstaltung so gestalten, so dass sie

  • kurz und gleichzeitig umfassend ist,
  • den Studierenden Freude macht,
  • uns Erkenntnisse zur Qualität unserer Lehre geben, damit wir wissen, wo wir gut sind, und wo wir noch was wie verbessern sollten.
Antwort: Wir nutzen Reflexionstechniken aus der systemischen Beratung, immer mal andere am Ende eines Seminars. Damit erreichen wir:
  • Die Studierenden stehen im Mittelpunkt, nicht die Lehrenden, denn in diesen Reflexionen ist die zentrale Frage: wie geht es Ihnen?
  • Die Studierenden erlernen Reflexionsmethoden.
  • Und: die Reflexionsmethoden sind bunt: meiner Erfahrung nach macht es den Menschen Spaß, sie anzuwenden.

Im Seminar Consulting haben die Studierenden diesen Reflexionsansatz sehr gut aufgenommen. 

 

Der Einstieg, "Check In", ermöglicht den Teilnehmern, wieder in die gemeinsame Arbeit zu finden. Als Dozentin, die nur einmal pro Woche direkten "analogen" (nicht-digitalen) Kontakt mit der Gruppe hat, finde ich es sehr wichtig, zu erfahren, wie es den Studierenden geht, und was sie derzeit beschäftigt, auch außerhalb unseres Seminars. Beispiel: Terminprobleme im Studium. In der systemischen Organisationsberatung dient dieses gemeinsame Einsteigen dem sogenannten "Vergemeinschaften": wir wissen, was läuft (einiges davon).

 

Der Ausstieg, "Check Out", bildet den Abschluss eines Seminartages. Dieses Loslassen ist Phase 5 der Gruppendynamik nach Tuckman (1965/1977) und sollte keinesfalls in der Arbeit von Gruppen und Teams fehlen. Die Teilnehmer reflektieren, was am jeweiligen Termin passiert ist, und können nach vorne zum nächsten Treffen und Arbeitsschritt schauen. Als Dozentin erfahre ich, wie es en Studierenden geht, wie die Lehrveranstaltung gelaufen ist, was ich in Zukunft besser machen kann.

 

Eine etwas ausführlichere Methode der Evaluation zum Abschluss des Semesters habe ich den Studierenden als "Evaluationsperformance" angekündigt: im Headlining sind sie kreativ aktiv, wenn sie mögen [01.01.2018 mehr in Band 3 der Buchreihe Elche fangen ...] . Danach war ein sehr kurzer Abschluss mit drei Worten möglich. Sehr gefreut habe ich mich über "Läuft". Im Mai wird es mit Teil 2 des Seminars weitergehen. Dann werden wir uns unter anderem mit Business Process Re-Engineering beschäftigen.

 

Christa Weßel - Di, 24. Januar 2012

 

Quellen [am 01.01.2018 hinzugefügt]

 

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