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Gesprächsführung und Moderation

in multidisziplinären IT-Projekten ... ist kein Coaching. Oder doch?

Coaching ist ein mittlerweile inflationär gebrauchter und fast verbrauchter Begriff.

 

Was ist Coaching? Welche Formen gibt es? Wann ist welches Coaching angebracht? Wie erkenne ich einen guten Coach?

 

Fragen, die auch mir immer wieder gestellt werden. Auch im Zusammenhang mit dem im September anstehenden Tutorial "Gesprächsführung und Moderation in multidisziplinären IT-Projekten" auf der Informatik2012.

 

Coaching ist ...

Zum Coaching füllen mittlerweile Bücher, Blogs und andere Medien echte und virtuelle Regale. Es gibt Berufsverbände, die sich um die Qualitätssicherung in Ausbildung, Durchführung und Weiterentwicklung in Forschung und Lehre verdient machen.

 

Jeder Mensch coacht irgendwann irgendjemanden, wenn Sie sich mit mir auf folgende Definition von Coaching einlassen wollen:

 

Coaching ist, einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen auf der Basis eigener fachlicher, methodischer und sozialer Kompetenz darin zu unterstützen, ein privates oder berufliches Ziel beschreiben zu können und in einem umschriebenen Zeitraum erreichen oder sein Scheitern erkennen und anerkennen zu können.

 

Der Coach braucht dazu ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit. Er muss sein Denken, Fühlen und Handeln immer wieder hinterfragen - allein und im Gespräch mit anderen. Ein Coach muss sich kontinuierlich weiterbilden, in seinem Fachgebiet (bspw. Medizin, Informatik, Didaktik) und methodisch - lebenslanges Lernen. Er sollte selbst zur Entwicklung des Coaching beitragen. Durch Weitergabe an andere (Lehre) und / oder Forschung und Entwicklung.

 

Zum Coaching bin ich durch die Betreuung von Doktoranden, Diplomanden und Studierenden in ihren Studien- und Seminararbeiten gekommen. Ein Kollege machte mich darauf aufmerksam, dass meine Art, auch die anderen Verpflichtungen und Bedürfnisse der Studierenden und Doktoranden in der Begleitung der Arbeit zu berücksichtigen und dies auch in unser Continued Multidisciplinary Project-Based Learning [CM-PBL] zu integrieren (Weßel/ Spreckelsen 2009), Coaching ist. Eine meiner Standardfragen im ersten Gespräch zu Beginn einer Abschluss- oder Doktorarbeit lautet: "Und wann wollen Sie Urlaub machen?" Diese Frage steht für: "Wann nehmen Sie sich Zeit zum Ausruhen? Dies brauchen Sie, um damit eine wichtige Grundlage für den Erfolg eines solchen Marathons zu legen." Die Bemerkung des Kollegen hat mich inspiriert, tiefer in das Thema Coaching einzusteigen, mich weiterzubilden und auch Führungskräfte, Teams und Freiberufler zu coachen.

 

Ausgangspunkt sind im Coaching immer wieder Fragen. Fragen nutze ich auch in der Beratung, in der Lehre und in Vorträgen. Letzteres ist für manche Zuhörer ungewohnt. Darum gilt es, immer wieder mit Klienten, Lernenden und Kollegen abzugrenzen, was ich gerade tue: eine Gruppe moderieren, ein Gespräch führen, ein Interview führen, einen Vortrag halten oder eben - Coaching.

 

Christa Weßel - Fr, 02. März 2012

 

Quelle [am 01.01.2018 hinzugefügt]

Blogrubrik Organisationsentwicklung

 

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