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"Ich schicke Sie zu Shakespeare and Steve"

Weiterbildung und Wertschätzung

Eine Führungskraft und auch "ganz normale Menschen" zu einer Weiterbildung der besonderen Art zu schicken, wie es beispielsweise Shakespeare and Steve oder Matsch am Paddel sind, ist auch ein Zeichen der Wertschätzung.

Das Unternehmen zeigt diesen Menschen: "Wir schicken Sie dorthin, weil Sie es uns wert sind. Sie sollen in dieser ungewöhnlichen Weiterbildung mehr mitnehmen als die üblichen Powerpoint-Folien und Gruppenarbeiten. Dass dies seinen Preis hat, wissen wir."

 

Wie viel sind den Unternehmen ihre kostbarste Ressource, ihre Mitarbeiter wert?

Es ist gar nicht so einfach herauszufinden, wie viel den Unternehmen zum Beispiel in Deutschland die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter wert ist.

Frank Havighorst [1] empfiehlt eine in meinen Augen sehr sinnvolle Kennzahl, den Anteil des Personalentwickungsaufwand am Personalaufwand insgesamt. Zum Personalentwickungsaufwand zählt er interne und externe Qualifizierung, Personalentwicklungsgespräche, Bedarfserhebung und -planung. Er macht eine Beispielrechnung auf, in der er auf gut neun Prozent kommt.

Das hatte ich ungefähr so geschätzt, als ich heute Nachmittag mit einer Kollegin über Shakespeare and Steve und Matsch am Paddel sprach. Ob Unternehmen tatsächlich bereit sind, dies zu investieren? Werden die Unternehmen bereit sein, ihre Führungskräfte in solche Workshops zu schicken? Werden Freiberufler bereit sein, sich mit solch besonderen Workshops selbst zu belohnen?

 

Denn eine Belohnung ist es

In Shakespeare and Steve arbeiten sie mit einer international renommierten Opernregisseurin und einer (auch international :o) erfahrenen Coach, Dozentin und Autorin. Danach sind sie vielleicht bessere Führungskräfte. Das hängt auch von ihnen selbst ab. Auf jeden Fall haben sie einiges über Methoden und Techniken der Oper und des Sprechtheaters gelernt und auch über sich selbst. Und sie haben drei Tage an einem sehr schönen Ort in Schleswig-Holstein an der Ostsee verbracht.

Nach Matsch am Paddel können sie auf jeden Fall besser in einem Seekajak paddeln als vorher. Für ihre Kompetenzen als Führungskräfte gilt das Gleiche wie bei Shakespeare and Steve. Und sie sind in diesem fünf-Tage-Workshop sogar länger auf - und vielleicht auch in - der Ostsee.

 

Zurück zur Frage, ob die Unternehmen bereit sind, dafür zu zahlen

Bei der OECD [2,3] bin ich nicht fündig geworden. Bei Statistischen Bundesamt [3] gibt es nur Zahlen, die sich auf den einzelnen Mitarbeiter (w/m) beziehen. Aber auch das ist interessant: Knapp die Hälfte der Veranstaltungen sind externe Veranstaltungen. Knapp die Hälfte der für das Unternehmen entstehenden Kosten sind Personalausfallkosten. Dies sind die Lohnkosten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Also liegt Folgendes nahe, wenn Sie mit Ihrem Vorgesetzten über die Teilnahme an Shakespeare and Steve und Matsch am Paddel verhandeln: Bieten Sie ihr oder ihm an, einen Teil der Personalausfallkosten zu übernehmen. Das kenne ich selbst sehr gut aus der Medizin. An Überstunden herrscht bei Führungskräften und solchen, die es werden wollen, in der Regel kein Mangel.

Damit diese Art von Freizeitausgleich für Sie nicht nur aus Lernen mit Powerpoint und Gruppenarbeit besteht, sondern auch Spaß macht, gibt es Shakespeare and Steve und Matsch am Paddel.

Denn wir, meine Kollegen und ich, die diese Workshops machen, haben die Philosophie, dass Lernen und Lehren Spaß machen sollen und Sie in vielerlei Hinsicht weiter bringen soll.

PS: Wenn eine Führungskraft sechzigtausend Euro (plus plus) pro Jahr kostet, sind zehn Prozent sechstausend Euro (plus plus). Die Hälfte davon sind Personalausfallkosten. Also bleiben noch dreitausend Euro (plus plus) pro Jahr, die Ihr Unternehmen für Ihre externen Weiterbildungen ausgeben kann, soll, darf ...

Die Workshops, von denen hier die Rede ist


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Quellen zu diesem Thema

  1. Havighorst F. Personalkennzahlen. edition der Hans-Böckler-Stiftung 167. Düsseldorf,  Hans-Böckler-Stiftung 2008. ISBN 3-86593-046-8 http://www.boeckler.de/pdf/p_edition_hbs_167.pdf
  2. OECD. Search: human resources management and development. http://www.oecd.org/general/searchresults/?q=human%20resources%20management%20and%20development
  3. OECD. Education at a Glance 2013. http://www.oecd.org/edu/eag2013%20%28eng%29--FINAL%2020%20June%202013.pdf [Nur am Rande, da die Weiterbildung in Unternehmen hier kein Thema ist.]
  4. DESTATIS. Statistisches Bundesamt. Pressemitteilung Nr. 154 vom 03.05.2013: Fast drei Viertel der Unternehmen bieten berufliche Weiterbildung an. https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2013/05/PD13_154_215.html [von hier aus gibt es Links zu detaillierten Berichten]


Christa Weßel - Montag, 8. Dezember 2014

 

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