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Bücher-Wanderung

Heute war ich wieder mal in der Uni, auch in der Bibliothek (20 Sep 2021 Bücher-Bummel). Dies und das recherchieren und auch mal sehen, wie sich meine Bücher dort machen. Schön. Die Elche sind zwar noch in einer Warteschleife, doch der Aal und der Biber stehen jeweils in den Regalen der Neuerwerbungen. Es gibt "Ego-Googeln", gucken was es so im Netz über einen selbst gibt. Dann war das hier ego-bibbeln, schauen, wie es den Büchern in einer (Uni-) Bibliothek geht.

 

Und wenn es auch leider mehr keine Buchhandlung auf dem Uni-Gelände gibt, so gibt es doch ganz wunderbare antiquarische Bücher vor der Uni-Bibliothek. Ich nenne es 

 

"Das wandernde Antiquariat"

Welch schöne und gute Bücher. Okay, fünf Stück. Das passt in den Rucksack und in mein Budget. Meine Auswahl heute:

 

Albert Camus (1947). Die Pest. Festausgabe anlässlich der Verleihung des Literatur-Nobelpreises 1957, Coron Verlag. 

 

Zweimal Alexandra David-Néel. Reisen durch und Leben in Asien allein und mit Lama Aphur Yongden als europäische Frau vor hundert Jahren: "Mein Weg durch Himmel und Hölle. Das Abenteuer meines Lebens" Knaur 1995 (Original "Voyage d'une Parisienne à Lhasa" 1927) und "Mönche und Strauchritter. Tibetfahrt auf geheimen Wegen" Knaur 2004 ("Au Pays des Brigands Gentilshommes. Grand Tibet" 1933). Aphur Yongden hat sie 1914 zum ersten Mal getroffen und 1929 adoptiert (schön erzählt zum Beispiel in der englischen Version von Wikipidia über Alexandra David-Néel vom 28 Oct 2021).

 

Noch ein Forschungsreisender vor hundert Jahren und mehr: Sven Hedin. Wie die Bücher von Alexandra David-Néel hat der F.U. Brockhaus Verlag, Leipzig, auch Bücher von Hedin publiziert. Zum Beispiel 1912 "Von Pol zu Pol" in drei Bänden. Auch Hedin war vor allem von Asien fasziniert. Wie schön, dass "Das wanderende Antiquariat" den ersten Band "Rund um Asien" in der 12. Auflage von 1919 hatte. Sehr gut erhalten. Die Altdeutsche Schrift kann ich lesen, seit im Bücherschrank meiner Oma Bücher von Karl May eben nur in dieser Schrift vorhanden waren. Dringend erforderlicher Lesestoff in den großen Ferien. Einfach loslegen ging prima. (Das Verhältnis Hedins zu Deutschland und seine Sympathien und seine Kritik an den Nazis schildern zum Beispiel die deutsche (15 Okt 2021) und die englische Version von Wikipedia (27 Sep 2021) über Sven Hedin.) 

 

Und dann "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten" ("Zen and the Art of Motorcycle Maintenance", 1974) von Robert M. Pirsig, hier in einer Ausgabe des Fischer Taschenbuch Verlags von 2010. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein. Meine Ausgabe habe ich irgendwann verschenkt. Wie schön, das Buch in Oldenburg erneut zu finden. Ein must-have in einer persönlichen Bibliothek, finde ich. 

 

Auf meine Frage, wann er vor der Uni-Bibliothek sei, meinte der freundliche, belesene, wandernde Antiquar: "So lange es nicht zu kalt wird, komme ich her." Na, dann. Ein bisschen Platz ist noch in meinem Regal. Der Rucksack war heute voll. 

 

Christa Weßel - Montag, 15 Nov 2021

 

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