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Focus

Heute stehe ich vor der Frage, ob ich diesen Blogeintrag auf Deutsch oder auf Englisch schreiben soll. Sie sehen: ich habe mich für Deutsch entschieden. Nur übersetze ich das Video nicht, weil ich Steve Jobs' Sätze so klar finde, dass sie keiner Übersetzung bedürfen. Und wie meinte eine Kollegin heute morgen: "Das klingt auf Englisch einfach gut. Während auf Deutsch ..."

 

Steve Jobs spricht über "saying No". Es gibt weitere Aspekte im Fokussieren. Betrachten möchte ich heute mit Ihnen heute außerdem "think globally ... act locally". 

 

Saying No

1997 fand die achte Worldwide Developers Conference (WWDC) in San José, California, USA, vom 13 bis 16 Mai statt. Die WWDC ist die jährliche Entwicklerkonferenz von Apple. Steve Jobs hatte gerade Apple "zurückerobert" und startete seine Arbeit dort mit dem Abbruch zahlreicher Projekte (Forschung & Entwicklung, Produkte). 1997 erläuterte Steve Jobs auf der WWDC, warum er dies getan hat und fortsetzen wird: 

 

"Focusing is about saying no" Steve Jobs WWDC'97 - 

https://www.youtube.com/watch?v=6pTv_DJNfTg&t=2s (accessed 13 July 2022)

 

Hörenswert und trotz der alten Aufnahme werden Sie auch Steve Jobs' typische Körpersprache erkennen. Der Inhalt ist das Entscheidende, vor allem die ersten 00:01:30 Minuten. Die Kernaussage ist in meinen Augen 

 

... [ca. 00:00:26] focusing is about saying No and you got to say No No No and when you saying No you piss of people ... [ca. 00:01:18] focus is about saying NO and the result of that focus is going to be some really great products where the total is much greater then the sum of the parts.

 

Ergo: fortitude and Aristoteles (the total ...), also: Haltung und Aristoteles: "Das Ganze ist anders als die Summe seiner Teile" (Meist wird dieser verkürzte Satz von Aristoteles mit "mehr als ..." wiedergegeben) [Wikiquote 22 Jun 2022].

 

Think globally ...

Den Begriff der Globalisierung hat beispielsweise John Naisbitt in den 1980er Jahren populär gemacht. Der Satz, vielmehr die Aufforderung  "Think globally... act locally" kommt aus Aktivitäten von Stadtplanern und Soziologen wie Patrick Geddes (1854-1932) und Umweltaktivisten der 1970er Jahre. Studierende in der Workshopreihe Sozioinformatik haben auf die Frage, woran sie bei diesem Satz denken, drei Stichworte genannt:

 

Veränderung, Verantwortung und Inspiration. Sie beschrieben diese Begriffe näher: 

_Veränderung: Wenn Du etwas verändern willst, fang bei Dir selbst an. Beispiel: Kommunikation.

_Verantwortung: Sei Dir Deiner Verantwortung bewusst und denke auch an die Konsequenzen, die Deine Veränderungen haben können. Beispiel: Autofahren und Klima in der Antarktis.

_Inspiration: Schau über Deinen Tellerrand und lass Dich von dem inspirieren, was andere tun. Beispiel: Neue Produkte, Dienstleistungen, Aktivitäten – politisch, gesellschaftlich, ...

Buch Andere arbeiten lassen ..., 2019; S. 83-84.

 

Hatte ich schon erwähnt, wie viel ich von "meinen" Studierenden lerne, immer wieder? Auch hier. Aus verschiedenen Anlässen, beispielsweise im Rahmen von Lesungen, nehme ich die Bücher immer mal wieder zur Hand. Und treffe auf Stellen wie die hier zitierte. Veränderung gab es in den vergangenen drei Jahren reichlich, wahrscheinlich auch bei vielen von Ihnen. Diese brachte auch neue Verantwortung mit sich, beispielsweise AHA-L und sehr viel Inspiration. Eine Veränderung ist im meinem Fall der Umzug von Frankfurt am Main in den Norden Deutschlands. 

 

... act locally

Es ist schön, bestehende private und berufliche Kontakte auch nach einem Ortswechsel weiter pflegen zu können, vor allem mittel des "Informatik"-Teiles in der "Sozioinformatik". Jedoch ersetzt keine Technik die persönliche Begegnung. Dies ist meine Überzeugung und wird es bei all meiner Begeisterung für Computer & Co auch bleiben (Buch Sozioinformatik, 2021, bspw. die Kapitel "Leben 4.0" und "Verstehen").

 

Darum nehme ich mir in dieser neuen Umgebung vor allem zwei Anregungen der Studierenden zu Herzen: Kommunikation und Tellerrand. Nach einem Jahr allein auf einem Boot (Buch Refugium, 2021) und als "Neue in der Stadt" braucht es hin und wieder einen Ruck - nu, mach endlich - auf andere Menschen zuzugehen. Zum Glück gibt es in Oldenburg und umzu zahlreiche Menschen, die dies anderen leicht machen. Die Menschen in "Die Werkstatt", der Verlagsauslieferung, mit der der Weidenborn Verlag zusammenarbeitet, die Nachbarin, die ein gutes Tonstudio kennt, Kim, die Gastgeberin im Salon7, der neue Hausarzt gleich um die Ecke und die Frau, mit der ich bei einer meiner Fahrradtouren an der Hunte ins Gespräch kommen, und die - wie sich zeigt - eine Kollegin ist, im Bereich Beratung. Dies sind nur einige Beispiele. Aus all diesen ersten Begegnungen entstanden weitere Begegnungen und vor allem viel Inspiration. Danke, es macht Freude mit Euch, Netze zu weben, zwischenmenschliche.

 

Christa Weßel - Mittwoch, 13 Juli 2022

 

Lesestoff

Zu Steve Jobs selbst gebe ich hier nur den Auszug der Rede an. Zur Person und weiteren Auftritten gibt unendlich viel im Netz, in Büchern und in Zeitschriften ... gehen Sie einfach spazieren ... Und die Wikipedia und Wikiquote Stellen sind als Anregung gedacht, ebenfalls weiter spazieren zu gehen, in Bibliotheken, Buchhandlungen und natürlich im Netz ... 

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