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Zum Nikolaus

Co-Teaching taucht wieder auf

Treffen 1

Es ist wieder so weit. Die Studierenden, deren Bachelorarbeit ich in diesem Winter begleite, und ich haben uns zu unserem ersten Treffen zusammengefunden. Mit dabei war - wie ich es mir im März gewünscht hatte - einer der Praxisbetreuer. Die beiden anderen werden dann hoffentlich beim zweiten Treffen im Januar mit von der Partie sein. Im vergangenen Winter kamen die Praxisbetreuer zu unserer Abschlussreflexion. Meine Annahme, dass ihre Anwesenheit auch schon zu Beginn sehr hilfreich sein kann, hat sich heute bestätigt.

 

Kurz zum Hintergrund: Es sind "duale Studierende" im Bachelorstudiengang Wirtschaftsinformatik an der DHBW Mannheim. Sie fertigen ihre Abschlussarbeit in der vorletzten Praxisphase zwischen dem fünften und sechsten Semester ihrer dreijährigen Ausbildung an. In den Unternehmen gibt es für die Arbeiten jeweils eine oder einen Praxisbetreuer und an der Hochschule soll ein Wissenschaftler die Studierenden betreuen. Ich bezeichne es als Begleitung. Die Studierenden arbeiten, ich unterstütze sie und folge damit meiner Philosophie: Ein Coach ist Zuhörender, Beobachtender, Analysierender, Anspornender, Ermunternder, Erdender und Mitlernender und für den Prozess verantwortlich. Im Fall der Bachelorarbeiten ist der Prozess die Anfertigung der Arbeit, das Forschen, Entwickeln und Schreiben. Die Studierenden sind für den Inhalt verantwortlich. Sie forschen, entwickeln und schreiben. Entwickeln heißt im Consulting oftmals die Entwicklung von Empfehlungen. Auch die drei Studierenden werden in diesem Winter Empfehlungen erarbeiten. Die Studierenden kommen aus dem zweisemestrigen Seminar Consulting, das ich im fünften und sechsten Semester durchführe.

 

Heute war Beratungsalltag pur. In einem Fall bestand noch Unklarheit zu den Interviewleitfäden und zur Haltung im Interview: Neutralität und Offenheit. "Morgen sind die ersten zwei." - "Okay, dann machen wir es wie im "wirklichen Leben". Heute Abend steht Ihr neuer Interviewleitfaden, Sie geben uns per sms Bescheid und wir werden in unserem virtuellen Raum "cwstudents" das Ganze anschauen und uns melden." Plus: ein Telefonat zwischen Interview 1 und 2. "Was war neu? Muss ich noch etwas anpassen im zweiten Interview?" Denn das ist Goldstandard qualitativer Feldforschung: Unmittelbar auf neue Erkenntnisse einzugehen und sie in die weitere Forschung und Entwicklung zu integrieren.

 

Zum Praxisbetreuer meinte ich: "Dieser Aufwand ist nicht üblich, aber wenn ich eine Arbeit so stark in Frage stelle, muss ich die Studierenden in so einer engen Phase auch unterstützen. Also abends noch mal rein sehen und am Tag telefonieren."

 

Das Gefühl des Co-Teachings entstand, weil der Praxisbetreuer sich rasch in unser Lernsetting eingefunden hat und sehr wichtige methodische und inhaltliche Impulse für alle drei Arbeiten gegeben hat. Ganz so, wie ich es mit meinem Co-Teacher Cord Spreckelsen in meiner Forschungsgruppe an der RWTH Aachen in der Medizinischen Informatik erlebt habe. Die Geschichten dazu finden Sie in [22.01.208] Band 1 Beraten und Band 4 Entdecken der Buchreihe Elche fangen ... Basiswissen Consulting für Berater und Führungskräfte.

 

Heute entwickelte sich zwischen uns Fünfen ein sehr guter zweistündiger Dialog. Den Studierenden geht es - so ihre Aussagen in der abschließenden Reflexion für diesen Tag - gut. Wir konnten offene Fragen klären. Sie kennen ihre Schritte bis zum nächsten Treffen und für den Verlauf der Bachelorarbeit insgesamt. Und der Praxisbetreuer will beim zweiten Treffen Anfang Januar auch wieder dabei sein. Abgabe ist am 11.02.2017.

 

Christa Weßel - Dienstag, 6. Dezember 2016

 

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